Atemschutzgeräte
Pünktlich zur Corona-Pandemie haben wir bei der Feuerwehr Uttenreuth 2020 neue Atemschutzgeräte eingeführt und in der gesamten Verwaltungsgemeinschaft einheitlich auf Überdruckgeräte der Firma Dräger umgerüstet. Ein Vorteil der Überdruck-Technik ist, dass bei Undichtigkeiten im Bereich der Maske zwar Luft verloren geht, aber keine Schadstoffe eindringen können. Durch diese Schutzfunktion ist die Überdrucktechnik daher auch zukünftig der vorgeschriebene Standard für den Atemschutz bei Feuerwehren in Deutschland.
Jedes Löschfahrzeug ist mit vier, die Drehleiter mit zwei einsatzbereiten Atemschutzgeräten ausgestattet. Zudem verfügen wir über vier Reservegeräte für die Teilnahme an externen Lehrgängen oder zur schnellen Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft eines Löschfahrzeugs nach einem Atemschutzeinsatz. Diese sind grundsätzlich auf dem Rollcontainer Atemschutz auf unserem Gerätewagen Logistik (GW-L2) inkl. bis zu acht Ersatzluftflaschen verladen.
Atemschutzwerkstatt
Die vier als Atemschutzgerätewarte qualifizierten Kameraden leisten in der Atemschutzwerkstatt pro Jahr ca. 300 bis 450 Arbeitsstunden zur Wartung, Pflege und Prüfung der Atemschutztechnik der vier Feuerwehren in der Verwaltungsgemeinschaft. Durch Schulungen an den Feuerwehrschulen und beim Hersteller (Dräger) können alle anfallenden Arbeiten durch uns selbst erledigt werden, was längere Ausfallzeiten und aufwändige Fahrten zu externen Dienstleistern wegfallen lässt. Auch das Wiederbefüllen der Atemluft- und Arbeitsluftflaschen kann mit dem eigenen Kompressor zeitnah erfolgen.
Chemieschutz
Weiterhin verfügen wir über vier sofort einsatzbereite Chemieschutzanzüge, die im HLF mitgeführt werden. Somit kann auch vor Eintreffen weiterer Spezialkräfte inkl. deren Ausrüstung (z. B. Gerätewagen Gefahrgut (GW-G) oder Abrollbehälter Atem- und Strahlenschutz (AB AS)) mit der eigenen Ausrüstung begonnen werden. Zusätzlich verfügen wir über weitere Übungsanzüge. Die jährlich vorgeschriebene Gewöhnungsübung kann deshalb hier vor Ort von unseren eigenen Ausbildern durchgeführt werden.
Wärmebildkameras und Gasmessgeräte
Wärmebildkameras sind im Brandeinsatz ein nicht mehr wegzudenkendes Hilfsmittel zur schnellen Identifikation von Wärmequellen und insbesondere Personen unter den Nullsichtbedingungen eines Brandeinsatzes. Aber auch um beispielsweise bei Nachlöscharbeiten Glutnester gezielt aufzuspüren und so Wasser sparend arbeiten zu können.
Die Angriffstrupps der Löschfahrzeuge sind jeweils mit einer handlichen Wärmebildkamera, die an den Atemschutzgeräten befestigt sind, ausgestattet. Zudem verfügen die Löschfahrzeuge über eine zusätzliche Wärmebildkamera, um beispielsweise den Gruppenführern während der Erkundung wichtige Hinweise zu liefern und die Einsatzplanung zu präzisieren.
Zum Aufspüren von zündfähigen oder giftigen Gasgemischen und zur Sauerstoffmessung besitzen wir verschiedene Messgeräte: CO-Warngeräte auf jedem Fahrzeug, ein 3-Gas-Messgerät sowie ein 4-Gas-Messgerät auf unterschiedlichen Fahrzeugen. Zusätzlich zur regelmäßigen Prüfung werden die Messgeräte nach einem Einsatz durch die dafür qualifizierte Kameradin an der eigenen Prüfstation in der Atemschutzwerkstatt wieder für den nächsten Einsatz vorbereitet.
Weitere Ausrüstungsgegenstände
Zum Schutz der Geräteträger im Innenangriff sind auf den beiden Uttenreuther Löschfahrzeugen Rettungstaschen verlastet. Sie enthalten Einsatzmittel, um verunfallte Atemschutzgeräteträger aus der lebensfeindlichen Atmosphäre während eines Innenangriffs zu retten, selbst wenn das getragene Atemschutzgerät beschädigt wurde und nicht mehr funktioniert.
Jedes Atemschutzgerät ist mit fertig gepackten Versorgungstaschen ausgestattet. Dort sind neben Kennzeichnungsbändern und Türkeilen auch eine Fluchthaube zur Personenrettung und eine Bandschlinge für verschiedenste Aufgaben immer dabei.